Reklamation

Reklamation

Mein Produkt hält nicht, was es verspricht - Und jetzt? 

Wenn Sie als Kunde ein Produkt erwerben, gehen sie mit dem Händler gleichzeitig einen Kaufvertrag ein. Im Alltag zieht dieser Vertrag in der Regel keine weiteren Konsequenzen nach sich, weder für die eine, noch die andere Partei. Sollten Sie als Käufer jedoch einen Mangel an dem Produkt feststellen, sollten Sie die Erfüllung der Vertragspflicht fordern und Ihr Recht auf Gewährleistung geltend machen. Welche Rechte Ihnen in diesem Fall zustehen und wie sie Ihre Reklamation erfolgreich durchbringen, erfahren Sie hier.

Ob bei den Brötchen, die Sie morgens beim Bäcker kaufen oder der neuen Waschmaschine, die Ihnen vor die Haustür geliefert wird: Jeder Händler steht mit dem Verkauf seiner Ware für dessen mangelfreien Zustand ein. Falls dieses Versprechen von Seiten des Händlers einmal nicht eingehalten werden sollte und das Produkt bei der Übergabe oder zum Kaufzeitpunkt Schäden aufweist, können Sie eine Reklamation beantragen. Das gilt auch, wenn der Händler die Verantwortung für die Montage des Produktes übernimmt und es dabei beschädigt.

Im Gegensatz zur Garantie und dem Widerrufsrecht ist das Gewährleistungsrecht für jeden Verkäufer verbindlich. Das Recht des Kunden auf Reparatur oder Austausch eines mangelhaften Produktes ist rechtlich im bürgerlichen Gesetzbuch festgehalten. Ein Produkt kann also auch reklamiert werden, wenn die Möglichkeit zum Umtausch nicht besteht (wie häufig bei reduzierter Ware). Es gilt jedoch zu beachten, dass der Schaden nachweislich bereits zum Zeitpunkt des Kaufes bestanden haben muss. Ansonsten muss davon ausgegangen werden, dass der Kunde verantwortlich für den Schaden ist.

Wann habe ich Anspruch auf eine Reklamation?

Grundsätzlich können Sie sich bei jeden Produkt, das sie rechtmäßig erworben haben, auf ihr Recht der Gewährleistung berufen, wenn dieses nicht dem vertraglich vereinbarten Zustand entspricht. Gründe für eine Reklamation können dann beispielsweise die Funktionsunfähigkeit, äußere Mängel, eine Verwechslung, oder eine abweichende Größe des Produkts sein. Anders als oft angenommen, können so zum Beispiel auch Lebensmittel reklamiert werden, wenn entsprechende Mängel vorliegen.

Gerade in Geschäften kommt es immer wieder vor, dass man als Kunde bei einer Beschwerde darum gebeten wird, sich mit seinem Reklamationswunsch an den Hersteller zu wenden. Von diesem Hinweis müssen Sie sich jedoch nicht direkt abschrecken lassen. Denn im Normalfall sieht es die gesetzliche Regelung vor, dass der Verkäufer, nicht der Hersteller, für die Abwicklung einer Reklamation zuständig ist.

Generell gilt die Gewährleistungsfrist für zwei Jahre nach dem Kauf. Tritt schon innerhalb der ersten sechs Monate ein Fehler in Erscheinung, wird davon ausgegangen, dass dieser Mangel bereits bei der Übergabe des Produktes existierte und der Kunde muss keine Nachweis für diese Tatsache liefern. Bei einer Reklamation zu einem späteren Zeitpunkt muss der Käufer dem Reklamationsschreiben einen entsprechenden Beweis beifügen.

Die zwei Schritte einer Reklamation sind rechtlich genau festgelegt. 

  1. Wenn der Kunde einen gerechtfertigten Reklamationswunsch ausspricht und somit sein Recht aus Gewährleistung geltend macht, hat der Händler im ersten Schritt zwei Möglichkeiten. Er kann das betreffende Produkt reparieren oder gegen ein neues Exemplar austauschen. Der Käufer kann also nicht umgehend vom Kaufvertrag zurücktreten und eine finanzielle Entschädigung verlangen. Das Gesetz sieht grundsätzlich vor, dass der Kaufvertrag bestehen bleibt. Somit hat der Händler im ersten Schritt die Möglichkeit seinen Fehler zu beheben. Dies sollte innerhalb eines vereinbarten zeitlichen Rahmens passieren, meist sind es ein bis zwei Wochen. 
  2. Liefert der Händler innerhalb der vereinbarten Frist keine entsprechende Nacherfüllung, hat der Kunde Anspruch auf finanziellen Ersatz für seine Investition oder kann alternativ auf eine Senkung des Kaufpreises pochen. Dies ist auch der Fall, sollten zwei Reparaturversuche seitens des Unternehmens gescheitert sein.

 

In der Praxis überlassen die Unternehmen jedoch häufig dem Kunden die Entscheidung für eine dieser beiden Möglichkeiten. Der standardisierte Ablauf einer Reklamation wie oben beschrieben kommt vor allem bei der Reklamation von individuell gefertigten oder hochpreisigen Produkten zum Einsatz. 

Wenn Sie in Folge eines nicht zufriedenstellenden Kaufes Ihr Reklamationsrecht geltend machen wollen, sollten Sie sich mit diesem Anliegen am besten schriftlich an das Unternehmen wenden. Ein Reklamationsschreiben kann per Post oder E-mail versendet werden kann. Es sollte den Reklamationsgrund sowie die Bitte eines Umtausches bzw. einer Reparatur enthalten. Um Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Reklamation zu steigern, beschreiben Sie in Ihrem Reklamationsschreiben präzise die Mängel ihres Produktes. Hierzu bieten sich auch Foto- oder Videoaufnahmen der entsprechenden Fehler an. Oft stellen Ihnen Unternehmen auf ihrer Website auch Kontaktformulare zur Verfügung, mit denen Sie schnell und unkompliziert Kontakt aufnehmen können. 

Generell ist es beim Verfassen von Reklamationsschreiben wichtig objektiv zu argumentieren und sich an Vorschriften zu orientieren anstatt sich von den eigenen Emotionen steuern zu lassen. Nur auf diesem Weg wirkt Ihr Anliegen authentisch und Ihre Anfrage seriös. Wenn eine Reklamation mündlich abgewickelt wird, sollten Sie sich genaue Notizen zum Ablauf des Gesprächs machen. Sie sollten dann in jedem Fall das Datum, den Namen des Gesprächspartners, Ihren Reklamationsgrund sowie das Ergebnis der Verhandlung festhalten.

Bei Fragen in diesem Thema können Sie sich außerdem stets an die örtliche Verbraucherzentrale wenden. 

Nicht nur der Kunde profitiert von einer reibungslosen Reklamation

Der unkomplizierte Ablauf einer Reklamation kann nicht nur dem Kunden einige Nerven sparen, auch das Unternehmen profitiert von der schnellen Bearbeitung von Reklamationsschreiben. Ein gutes Reklamationsmanagement sollte sich nicht mit Schuldzuweisungen aufhalten, sondern nach Lösungen suchen. Wenn der Händler auf diese Weise Kooperationsbereitschaft beweist und sich kommunikationsbereit zeigt, kann er die Zufriedenheit des Kunden steigern und die Kundenbindung stärken. 

Reklamationen können außerdem zu einer verbesserten Produktion beitragen. Die Daten, beispielsweise der Reklamationsgrund, die der Käufer in seinem Reklamationsschreiben übermittelt, werden vom Händler archiviert. Diese Informationen sollten im besten Fall der Qualitätssteigerung der Produkte dienen. 

Wenn M&M ein Reklamationsschreiben erreicht, steht das Unternehmen im direkten Kontakt zu seinem Kunden, um den vorliegenden Schaden möglichst schnell zu beheben. M&M informiert dann den betreffenden Händler, um das Thema gemeinsam zu bearbeiten. Dieser antwortet dann in der Regel mit einem der folgenden drei Mitteilungen: 

  1. Reklamation wird abgelehnt, weil…
    1. falsche Lagerung
    2. falsche Montage
    3. falsches Zubehör verwendet
  2. Ein Geldbetrag wird dem Kunden erstattet
    1. Teilbetrag wird nach Transportschaden erstattet
    2. Teilbetrag für andere Gründe der Kulanz oder Sonstiges
  3. Kostenlose Nachlieferung
    1. nach Transportschaden
    2. nach offensichtlichen Materialmangel
    3. Fehlproduktion

So läuft eine Reklamation bei M&M ab